Pfarrei St. Hieronymus Vitznau

Porträt

Vitznau liegt auf einer mittleren Höhe von 938 m ü.M. an der Rigisüdseite und am Vierwaldstättersee. Zusammen mit Weggis und Greppen gehört Vitznau zu den Luzerner Rigigemeinden, die nur über den See mit dem übrigen Kantonsgebiet verbunden sind. Die Gemeinde Vitznau grenzt an die Kantone Schwyz (Gersau, Arth) und Nidwalden (Ennetbürgen).

Das Gebiet der katholischen Kirchgemeinde Vitznau entspricht dem der politischen Gemeinde Vitznau. Die Pfarrei St. Hieronymus gehört pastoral zur Bistumsregion St. Viktor im Bistum Basel. Zusammen mit den Pfarreien Weggis (inkl. Rigi Kaltbad) und Greppen bildet die Pfarrei Vitznau den Pastoralraum der Luzerner Seepfarreien.

Vitznau gehörte seit dem Mittelalter bis zum Ende des 18. Jahrhunderts politisch und kirchlich zu Weggis. 1798 wurde Vitznau zur eigenen politischen Gemeinde und ein Jahr später zur selbständigen Pfarrei erhoben. Anstelle der 1504 geweihten Kapelle wurde in den Jahren 1839 -1843 die Pfarrkirche St. Hieronymus im klassizistischen Stil errichtet und 1843 eingeweiht.

Im Pfarreiprofil unter „Dokumente/Einsatzpläne“ finden Sie viele weitere Informationen zur Pfarrei.

Brauchtum und Traditionen

In den Seepfarreien tragen wir Sorge zu Brauchtum und Traditionen. Wir sind aber auch offen für neue Erlebnisformen und Erfahrungen.
Einige besondere Veranstaltungen und Angebote mit langjähriger Tradition sind hier näher erklärt.

Patrozinium

Am 30. September feiern wir das Patroziniumsfest unseres Kirchenpatrons Hieronymus mit einem Gottesdienst um 09.00 Uhr. In Vitznau ist Feiertag. Vor und während des Gottesdienstes ertönen Böllerschüsse.

Zur Geschichte:

Der heilige Hieronymus wurde um 342 in Stridon (heutiges Kroatien) geboren. Er lebte in verschiedenen Mönchsgemeinschaften, gründete etliche Klostergemeinschaften und betätigte sich als Bibelübersetzer und Kirchenlehrer. Er starb am 30. September 420 in Bethlehem und gilt als Patron des Asketen, Schüler, Gelehrten, Theologen und Übersetzer.

Die ausführliche Biographie des heiligen Hieronymus kann hier nachgelesen werden:
http://www.heiligenlexikon.de/biographienH/Hieronymus.htm

Zum Patroziniumsfest am 30. September 1997 entstand die Vitznauer Version eines Hieronymus-Liedes (nach der Melodie von „Grosser Gott, wir loben dich..“):

Heiliger Hieronymus
Lehrer, Freund, Patron unsrer Kirche.
Gottes Wort ermuntere uns,
unser Leben recht zu führen.
Gottes Geist begleite uns,
jetzt, daheim und jede Stund.

Wallfahrten

Kapelle „Maria zum Schnee“ auf Rigi Klösterli

Am 1. Mittwoch im Juli findet vormittags die Wallfahrt zur Kapelle „Maria zum Schnee“ auf Rigi-Klösterli statt. Mit der Rigibahn oder zu Fuss geht’s zur Kapelle, wo um 10.30 Uhr ein Gottesdienst gefeiert wird.

Zur Geschichte:

Um den Sennen auf den Alpen den Gottesdienst zu ermöglichen, wurde in einer Talmulde der Rigi (1315 m ü.M.) die Kapelle mit dem Gnadenbild „Maria zum Schnee“ gebaut. Ursprünglich übernahmen die Kapuziner die Gottesdienste von Arth aus, später wurde für sie neben der Kapelle ein Wohnhaus gebaut: „Rigi-Klösterli“. Schon früh setzten auch Wallfahrten zu diesem Gnadenbild ein.

Der Priester Martin Camenzind betreut die Wallfahrten und feiert die Gottesdienste mit den Älplern und den Pilgern.

Kapelle „Maria zum Ridli“ in Beckenried

Jeweils am Donnerstag vor dem Bettag findet die Wallfahrt zur Kapelle „Maria zum Ridli“ in Beckenried statt. Das Kursschiff der SGV (Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees) bringt die Gläubigen nach Beckenried, wo nach dem Fussmarsch zur Kapelle um ca. 10.30 Uhr ein Gottesdienst gefeiert wird.

Aus der Schrift von Josef Zimmermann, Kapitän, „Vitznau am Fusse der Rigi“ von 1903:

… An eine für Vitznau aussergewöhnliche Begebenheit erinnert der 21. Mai 1674. Nach lange anhaltendem Regenwetter lösten sich an der Rigi und am Vitznauerstock Rübenen in den Hinterbergbach. Gleich einem Schuttstrome wälzten sich die Elemente ins Tal, dem Dorf zu und drohten, dasselbe zu bedecken. Eine Votivtafel von dazumal mit dem Bildnisse Vitznau’s, welches noch im Pfarrhofe aufbewahrt wird und vom Alter fast ganz unkenntlich geworden ist, mahnt an das schreckliche Ereignis.

Gemäss mündlichen Überlieferungen (vor Jahren vor allem von Mutter Christen vom Mätzli erzählt) seien damals die Buochser mit einer Muttergottes-Statue auf dem See Richtung Vitznau gefahren, um Fürbitte einzulegen. Aus Dankbarkeit seien dann die Vitznauer jährlich nach Buochs und später in die Muttergottes-Kapelle ins Ridli gewallfahrtet. (Eine Ridli-Kapelle wird erstmals 1605 erwähnt, vielleicht stammte die Statue der Buochser damals aus dieser Kapelle). 

Früher wurde die Wallfahrt nach Buochs immer am Pfinstgmontag durchgeführt. Später jeweils im September, das heisst, in den Tagen ums Fest Maria Geburt.