Allerheiligenkapelle Weggis

Laut einer Bauinschrift ist die Kapelle 1623 von den Bewohnern des „Niederdorfes“ wohl mit der finanziellen Hilfe und Unterstützung von Ritter Ludwig Amrhyn (1593 -1665) erbaut worden. Am 20. Mai 1635 wurde sie durch den Weihbischof Johann Anton Tritt von Konstanz zu Ehren der Allerheiligen feierlich eingeweiht. 1638 ermöglichte eine Landschenkung den Anbau der Sakristei in der Verlängerung der Kapelle. Mit der erneuten Unterstützung von Ludwig Amrhyn ging man in der Zeit von 1642 -1648 daran, die Kapelle im Inneren vollständig auszumalen. Im Jahre 1850 erfolgte die Abtretung der bis dahin im Besitze der Korporationsbürger stehenden Kapelle an die Pfarrgemeinde von Weggis. Kleinere Reparaturen und Renovationen fanden 1884, 1898 und 1923 statt. Eine auf den originalen Baubestand Rücksicht nehmende umfassende Innen-und Aussenrestaurierung erfolgte in den Jahren 1977 -1979. Im Winter 2005/06 erfolgte eine Reinigung und Restaurierung des Innenraumes.

Allerheiligenkapelle im Unterdorf von Weggis

Die Allerheiligen-Kapelle steht im Weggiser Unterdorf hart an der Dorfstrasse, die sich in zwei engen Kurven an der Kapelle vorbei und um die dicht beieinanderstehenden Wohnungen und Hotelbauten windet. Nach aussen präsentiert sich die Kapelle als schlichter Baukörper unter steilem Satteldach. Der langgestreckte Chor ist auch nach aussen leicht abgesetzt und besitzt wie die Langhausseiten spitzbogige Fensteröffnungen. Der später hinzugefügte Sakristeianbau an der Längsachse der Kapelle schliesst dreiseitig. Auf dem über Langhaus und Chor gerade durchgezogenen Satteldach sitzt ein zierlicher Dachreiter mit schlankem Spitzhelm. Das Pultdächlein über dem Eingang und die Uhr mit Zifferblatt an der Eingangsseite sind Ergänzungen von 1978/80. Die Kapelle ist tagsüber geöffnet und bietet Platz für 50 Personen.

Innenansicht zum Eingangsportal

Weitere Informationen finden Sie in der Broschüre „Allerheiligenkapelle“ Weggis.

In der Allerheiligenkapelle befindet sich eine Stilkopie einer italienischen Barockorgel, die 1994 von Orgelbau Graf AG aus Sursee errichtet wurde. Das einmanualige Instrument hat vier Register. Am 8. September 2022 spielte Matthias Grünert, Kantor der Frauenkirche in Dresden, auf seiner Orgelfahrt entlang des Vierwaldstättersees den 1. Satz der Pertite sopra la Monica von Girolamo Frescobaldi.

Pertite sopra la Monica | Girolamo Frescobaldi | Allerheiligenkapelle | Weggis | Matthias Grünert – YouTube