Hügelkapelle Eggisbühl Weggis

Etwas abseits der Strasse von Weggis – Hertenstein erhebt sich auf der aussichtsreichen Kuppe das ehemalige Altersheim Eggisbühl (heute Schulzentrum „Hotel & Gastro formation“) mit seiner Hügelkapelle. Vor vielen Jahrzehnten stand hier ein stattliches Herrschaftshaus. Vornehme Junker aus Luzern hatten es gebaut und suchten in der Sommerzeit Ruhe an einem einsamen Ort am See. Jahre zogen über das stille Landhaus, die Ziegel brachen, aus den Mauern bröckelte Stein um Stein, der Wind zog durch die zerbrochenen Fenster, das Haus wollte zerfallen und kein Junker suchte hier mehr ländliche Ruhe und stillen Frieden. Da erwarb die Gemeinde Weggis im Jahre 1835 den alten Herrschaftssitz, die verwitterten Gebäude und das schöne Landgut. Anstelle des Herrensitzes entstand das damalige Armenhaus, das spätere Bürger- und Altersheim.

Hügelkapelle Eggisbühl in Weggis

Über die Geschichte der Kapelle ist wenig zu erfahren. Wann die Kapelle gebaut und eingeweiht wurde, ist nicht bekannt. Sie gehörte zum Herrschaftssitz Eggisbühl, der Herren von Fleckenstein und später derjenigen von Schauensee. Lange Zeit wurde in der Kapelle kein Gottesdienst mehr gehalten. Erst im Jahre 1879 wurde wieder ihrem ursprünglichen Zwecke entsprechend von Zeit zu Zeit die Heilige Messe gelesen, um den Insassen des Heimes Gelegenheit zu bieten, derselben beizuwohnen. Mit der Errichtung einer eigenen Kapelle im Altersheim war sie erneut verwaist. Bis Anfang der 90iger Jahre des vorigen Jahrhunderts stand die Kapelle ohne Türmchen da. Seit der Erbauung eines schmucken Türmchens jedoch kam sie auch in den Besitz eines Glöckleins.

Hügelkapelle Eggisbühl in Weggis

Es ist begreiflich, dass im Laufe der Zeit die Kapelle in einen misslichen Zustand geriet. Die Bürgergemeinde Weggis leitete dann eine durchgreifende Restauration ein, die auch glücklich abgeschlossen werden konnte. Sorgen bereiteten dem damaligen Armenpfleger Franzsepp Scherer die Finanzierung des aufwändigen Werkes; doch haben Beiträge der Bürgergemeinde und grosszügige private Vergabungen und das Entgegenkommen der an den Renovationsarbeiten beteiligten Firmen eine zweckdiehnliche Erneuerung im Innern wie im Äussern ermöglicht.

Schon der Auf- und Eingang zur Kapelle ist grosszügiger und bequemer geworden. Wenn man in die Kapelle eintritt, wird man von der einfachen, aber gediegenen Ausstattung überrascht. Neue Bet- und Sitzbänke laden zum Verweilen ein. Der aus Holz erstellte Altartisch, das Holztäfer an den Seitenwänden, und der schmucke Leuchter verleihen dem Raum eine besondere Wärme und heimelige Atmosphäre. Das in der Altarnische aufgemachte, schlichte Kreuz macht die Kapelle zu einem Ort stiller Besinnung. Auch die mit viel Liebe gepflegte Umgebung, machen den Platz der Kapelle zu einem Ort der Ruhe und Beschaulichkeit, der in der Hetze unserer Zeit mehr denn je aufgesucht wird.

Der Innenraum der Kapelle wurde 2007 renoviert und 2009 wurde auch das Äussere der Kapelle einer Renovation unterzogen.

Die Kapelle befindet sich im Eigentum der Gemeinde Weggis. Es ist möglich, dort zu heiraten oder ein Kind taufen zu lassen. Die Plätze sind jedoch mit ca. 35 Sitzgelegenheiten beschränkt. Bei Fragen oder Auskünften wenden Sie sich bitte an die Gemeindeverwaltung (Tel. 041 392 15 15).