Pfarrkirche St. Wendelin Greppen

Zwischen Rigiflanke und offen zum Vierwaldstättersee steht die 1645 – 47 erbaute Wallfahrtskirche St. Wendelin. Der Chorraum orientiert sich am aufgehenden Morgenlicht. Die Abendsonne scheint längs durch das barocke Kirchenschiff. Im 26 Meter langen und 11 Meter breiten Kirchenraum finden 150 Personen Platz. Er ist beliebt als Hochzeitskirche. Der Chorraum wurde mit der Renovation von 1996/97 neu gestaltet: Sein historisches Erbe wurde geachtet. Das Pult und der Altar sind transportabel und ermöglichen verschiedene Nutzungen des Raumes.

Pfarrkirche St. Wendelin in Greppen

Nach der Kirchenweihe von 1647 wurde der barocke Hochalter mit dem Zentrum Maria als Himmelskönigin 1654 – 56 ergänzt. Im Altar finden sich (von l. nach r.): Petrus, Johannes der Täufer, Karl Borromäus, Dominikus, Maria, Wendelin, Katharina, Bernhard und Bruder Klaus sowie Paulus. Im Laufe des 17. und 18. Jahrhunderts wurde die Ausstattung immer wieder ergänzt, z.B. 1760/61 mit einer St. Wendelinsreliquie. Erst im Jahre 1799 wurde die Grepper Kirche zur selbständigen Pfarrkirche und in den folgenden Jahren klassizistisch renoviert. Bemerkenswert aus dieser Zeit sind die Stukaturrahmen sowie die drei Deckenbilder „Glaube, Hoffnung und Liebe“ unter der Empore, «Leben des Hl. Wendelin» über dem Hauptschiff und dem «Abendmahl» über dem Chorraum. Mit der Schaffung der beiden Seitenaltäre 1831/32, links mit der Geburt Jesu im Stall von Bethlehem, rechts mit der Auferstehung Christi, erhielt die Kirche ihr bist heute bestehendes Aussehen. Die grosse, gelungene Renovation von 1995/96 reduzierte vor allem die Gestaltung des Chorraumes, der jetzt mit transportablem Ambo und Altartisch verschiedene, auch moderne, kulturell-religiöse Nutzungen möglich macht.

Die kleine Kirche ruht geerdet und harmonisch in sich. Sie befindet sich an einem geomantischen Kraftort und bietet einen dreifachen Resonanzraum.

Der Heilige Wendelin ist Patron der Natur und Schöpfung. Sein Leben zeigt Wandlungen und Brüche: Königssohn, Missionar, Schweinehirt, Einsiedler, Abt. Wendelin ermutigt zur Transformationen des eigenen Lebens und der ganzen Schöpfung. Die Reliquie des Heiligen Wendelin steht auf dem linken Seitenaltar.

St. Wendelin beim linken Seitenaltar

Im Zentrum des Hochaltars steht Maria als Urbild des neuen Menschen: Sie ist neben Christus der erste Mensch, der Anteil an der Auferstehung des Leibes hat. Maria ist Tochter der Erde und Königin des Alls. Damit weckt sie – auf archetypische Weise – das Potential jedes Menschen.

Hochaltar Maria mit Jesuskind

Eine moderne Friedensskulptur der Kirche heisst „Jerusalem – Lichtstadt Gottes“. Sie steht unter dem sogenannten Felixaltar mit dem Auferstehungsbild. BesucherInnen setzen ihr eigenes Licht in die Stadt. In ihr materialisiert sich die Vision des Friedens und der Auferstehung zu neuem Leben. Die Ostergemeinde singt „Christus ist heute auferstanden“. Ein Wandlungsritual ermächtigt zu Frieden in Alltag und Welt im HIER und JETZT.

Friedensskulptur „Jerusalem“

Die Kirche ist tagsüber geöffnet. Ein spiritueller Kirchenführer ermöglicht einen einfachen, grundlegenden Zugang. Meditationskissen laden zu Stille und Gebet ein. Das Buch von Josef Muheim-Büeler und Joseph Studhalter, Greppen – Kirche und Pfarrei St. Wendelin – bietet eine hervorragende Informationen zur Kunst und Geschichte der Kirche und des Dorfes. Kirchenführer und Buch liegen in der Kirche aus.