Versöhnung

Die Schattenseiten unseres Lebens lassen sich nicht wegleugnen. Wir haben manchmal wenig Vertrauen (Ängste und Sorgen), bleiben hinter unseren Möglichkeiten zurück und werden schuldig. Wir sind verstrickt in vieles, was in dieser Welt vor sich geht. Unser Handeln und unsere Entscheidungen haben positive oder negative Auswirkungen auf unsere vielfältigen Beziehungen. Darüber nachdenken ist unangenehm und tut doch gut. Das Schöne an unserem christlichen Glauben ist, dass das Fehlerhafte nicht alles ist. Wir müssen nicht dabei stehen bleiben. Gott traut uns heilsame Veränderungen zu. Der Mensch wird nicht an seiner Vergangenheit festgenagelt, sondern durch die Vergebungsbereitschaft Gottes ermutigt, auch versöhnlich und friedvoll zu leben! Jesus ist gestorben, um uns frei zu machen von allem, was uns niederdrückt. Das ist die frohe Botschaft!

Im Sakrament der Versöhnung – auch als Busse oder Vergebung bezeichnet – steht der Mensch zu dem, was gewesen ist. Er übernimmt dafür Verantwortung und bringt zum Ausdruck, dass es ihm leid tut, dass er es – wenn möglich – wieder gut machen will. Durch den persönlichen Zuspruch und durch die Lossprechung vom Negativen (von den Auswirkungen der Sünde) wird der Mensch ermutigt. Er darf Gottes Barmherzigkeit und Liebe erfahren, befreit und gestärkt seinen Weg weitergehen.

Ein Leben ohne gute Versöhnungskultur wäre erdrückend. Alle Menschen sind auf Versöhnung angewiesen, denn «Nobody is perfect!»

Um Vergebung bitten – Es gibt dafür in unserer Kirche viele, verschiedene Formen:

  • In der Erwachsenentaufe kommt zum Ausdruck, dass der Mensch sein bisheriges Leben ändern und Jesus auf dem Weg nachfolgen möchte.
  • Im Gottesdienst beten wir «Kyrie eleison» oder «Herr erbarme dich». Wir bitten um Gottes Gnade und Barmherzigkeit.
  • Im Vater unser beten wir «…vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.»
  • Die Fastenzeit oder österliche Busszeit lädt besonders dazu ein, dass wir unseren Blick schärfen für unheilvolle oder gar todbringende Strukturen und Verhaltensweisen, dass wir uns solidarisch zeigen und engagieren für die Auferstehung vor dem Tod!  
  • Das persönliche Versöhnungs- oder Beichtgespräch kann in schwer belastenden Situationen wohltuend und heilsam sein. Sie dürfen sich gerne an unseren Kaplan John Okoro wenden.
  • Die Bitte um Vergebung ist auch ein Element im Sakrament der Krankensalbung.
  • Vor Weihnachten und Ostern laden wir im Pastoralraum jeweils zur Ermutigungs- und Versöhnungsfeier ein. Bitte beachten Sie die Ausschreibung im Pfarreiblatt.
  • Versöhnungsweg: Kinder der sechsten Klasse werden ausserschulisch auf das Sakrament der Versöhnung vorbereitet. Im Mai eines jeden Jahres werden sie zum Versöhnungsweg eingeladen. Dabei ist auch die Begleitung und Mitwirkung der Eltern sehr wichtig.