Sennengesellschaft Vitznau

Aufgrund einer pesthaften Seuche starben am St. Jakobstag im Jahre 1593 auf den Rigi-Alpen vierundachtzig Stück Vieh. Um Gott um Abwendung solcher und ähnlicher Übel zu bitten, trafen die Älpler sowie geistliche und weltliche Vorsteher zusammen. Sie gründeten eine Bruderschaft und empfahlen sich dem Schutz Gottes, der Fürbitte des hl. Kirchenlehrers Hieronymus, des hl. Wendelin und des hl. Einsiedlers Antonius.

Zu diesem Ziel und Zweck stifteten sie vier Fronfasten – Jahrzeitmessen. Zur Ehre Gottes und zur Verschönerung und Zierde des Gottesdienstes stifteten sie auch Wachslichter für Kirche und Prozessionen. Durch die bestellten Sennenbeamten wurde alljährlich ein Jahrzeittag mit Lob- und Seelamt für die lebenden und verstorbenen Sennen Mitglieder angeordnet.

Jedes Jahr, am Feste Maria Himmelfahrt, wurde eine Sennengemeinde auf der Alp abgehalten. Zuerst beteten die Anwesenden zur Ehre Gottes fünf Vaterunser und den christlichen Glauben. Hierauf begannen die Verhandlungen, wobei der Sennenammann oder sein Stellvertreter den Ursprung und die Satzungen der Bruderschaft den Versammelten bekannt machte. Es wurden die Sennenämter verteilt und das Opfer eingezogen. Nachher erfolgte das Affitüren: Laufen, Springen, Steinstossen und Steinwerfen. Später wurde die Sennengemeinde auf den Sonntag nach Peter und Paul angesetzt. Heute findet sie am letzten Sonntag im Juni, nachmittags, auf der Alp beim Glättikreuz statt.

Noch heute treffen sich die Sennen mehrmals jährlich zu Gottesdiensten, um ihre Patrons zu feiern und der verstorbenen Mitglieder zu gedenken (17. Januar: heiliger Antonius der Einsiedler, 20. Oktober: heiliger Wendelin). Ungefähr alle acht Jahre findet die grosse 4-tägige Vitznauer Sennenchilbi statt.

Kontakt

Sennenammann Felix Küttel, Gebetschwil 1, 6354 Vitznau
T: 041 397 13 33